Frisch gestochen: Warum Wasser jetzt heikel sein kann
Ein Tattoo ist im Grunde eine offene Wunde – und genau so solltest du es auch in den ersten Tagen behandeln. Die oberste Hautschicht ist verletzt, darunter arbeitet dein Immunsystem auf Hochtouren. Kommt jetzt unkontrolliert Wasser ins Spiel, besteht die Gefahr:
- dass sich Bakterien im Tattoo festsetzen
- dass Farbpartikel ausgespült werden
- dass die Haut aufquillt – und der Heilprozess gestört wird
Gerade in den ersten 48 Stunden ist Vorsicht angesagt.
Ab wann darf ich mit dem Tattoo duschen?
Die gute Nachricht: Duschen ist ab dem ersten Tag nach dem Stechen in Ordnung – unter bestimmten Bedingungen:
- Das Tattoo darf nicht direkt dem harten Wasserstrahl ausgesetzt sein
- Lauwarmes Wasser verwenden, kein heißes
- Die Dusche sollte kurz und effizient sein – max. 5–10 Minuten
- Kein Einweichen, kein Schrubben, kein Rubbeln
Idealerweise deckst du das Tattoo locker mit einer atmungsaktiven Tattoo-Folie ab oder hältst es während des Duschens bewusst aus dem Wasserstrahl heraus.
Was ist mit Shampoo, Duschgel & Co.?
Das frische Tattoo solltest du unbedingt von folgenden Dingen fernhalten:
- Parfümiertes Duschgel
- Peelings oder Duschprodukte mit Schleifpartikeln
- Shampoos mit reizenden Inhaltsstoffen (besonders bei Tattoos am Oberkörper oder Rücken)
Die enthaltenen Tenside und Duftstoffe können die Haut zusätzlich reizen oder Allergien auslösen. Was du stattdessen tun kannst:
- Nutze eine milde, parfümfreie Waschlotion, idealerweise pH-neutral
- Spüle das Tattoo nur mit klarem Wasser ab, ohne Seife
- Lass Shampoo & Duschgel gezielt vom Tattoo fernlaufen (z. B. indem du den Rücken nicht direkt einseifst, wenn dort ein Tattoo ist)
Und wie sieht’s mit Baden aus?
Baden ist tabu – mindestens 2 Wochen lang. Warum?
- Beim Baden liegt dein Tattoo dauerhaft im Wasser
- Die Haut kann stark aufweichen
- Farbpartikel lösen sich schneller
- Es können leicht Keime ins Tattoo eindringen – selbst in einer sauberen Wanne
Das gilt übrigens auch für:
- Whirlpool
- Schwimmbad (Chlor!)
- Sauna
- Thermalbad
- Badesee oder Meer (Salz, Sand, Mikroben)
Erst wenn sich die Kruste vollständig gelöst hat und die Haut geschlossen ist, kannst du wieder baden – also frühestens nach 2–3 Wochen, je nach Heilverlauf.
Wie trockne ich das Tattoo nach dem Duschen?
Das ist mindestens genauso wichtig wie das Duschen selbst. Bitte nicht mit dem normalen Handtuch wild abreiben – sondern:
- Lufttrocknen lassen, am besten in einem warmen, zugfreien Raum
- Oder: Mit einem sauberen Küchenpapier sanft abtupfen
- Danach – falls nötig – dünn eine geeignete Tattoo-Creme auftragen
Wenn du ein klassisches Stoffhandtuch nimmst, besteht die Gefahr, dass Flusen in der Wunde hängen bleiben oder Keime übertragen werden.
Achtung bei atmungsaktiven Schutzfolien
Falls dein Tätowierer eine moderne Tattoo-Folie wie Suprasorb oder Dermalize aufgeklebt hat, kannst du ganz normal duschen – die Folie ist wasserdicht, aber atmungsaktiv. Wichtig dabei:
- Nicht zu heiß duschen (damit sich der Kleber nicht löst)
- Keine Seife direkt auf die Folie
- Nicht abrubbeln – auch wenn sich an den Rändern Wasser sammelt
Nach 3–5 Tagen wird die Folie abgenommen, und ab dann gelten wieder die „normalen“ Pflegehinweise für die Heilphase.
Zusammengefasst: Tattoo duschen – Dos & Don’ts
Was du tun solltest
Was du vermeiden solltest

Fazit: Ja, du darfst duschen – aber mit Köpfchen
Niemand erwartet, dass du dich wochenlang nicht wäscht. Aber dein Tattoo ist in den ersten Tagen extrem empfindlich und braucht Schutz – auch vor Wasser. Wenn du beim Duschen auf Temperatur, Zeit und Produkte achtest, ist alles halb so wild. Gönn dir die tägliche Erfrischung – aber denk daran: Dein Tattoo ist noch im Aufbau. Und jedes bisschen Sorgfalt macht später beim Ergebnis den Unterschied.
Letzte Aktualisierung am 31.07.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API