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Tätowierfarben-Verbot in der EU: Was du wissen musst – und warum dein Tattoo davon betroffen ist
Tattoo artist with professional machine and colorful inks at table, closeup

Tätowierfarben-Verbot in der EU: Was du wissen musst – und warum dein Tattoo davon betroffen ist

Seit 2022 sind viele Tätowierfarben in der EU verboten – und kaum jemand weiß genau, warum. Die neuen Regeln betreffen nicht nur Studios, sondern auch dich als Tattoo-Fan. In diesem Artikel erfährst du, was hinter der REACH-Verordnung steckt, welche Pigmente betroffen sind und warum dein nächstes Tattoo vielleicht anders aussieht als geplant.

Was ist passiert?

Seit dem 4. Januar 2022 gelten in der gesamten Europäischen Union neue Vorschriften für Tätowierfarben. Hintergrund ist die sogenannte REACH-Verordnung, die über 4000 chemische Stoffe in Tattoo- und Permanent-Make-up-Farben reguliert oder ganz verbietet. Ziel ist es, Gesundheitsrisiken für Verbraucher:innen zu minimieren – vor allem mögliche allergische, toxische oder krebserregende Wirkungen.

Was ist REACH überhaupt?

REACH steht für: Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals. Es handelt sich um eine umfassende EU-Verordnung, die den Umgang mit Chemikalien in allen Lebensbereichen regelt – vom Waschmittel bis zur Wandfarbe. Seit 2022 betrifft sie eben auch Tattoos: Denn Tattoo-Farben werden dauerhaft unter die Haut eingebracht – und sind damit rein juristisch “unter die Haut injizierte Chemikalien”.

Was wurde konkret verboten?

Die große Zahl macht Angst: über 4000 Substanzen sind betroffen – darunter Konservierungsstoffe, Lösungsmittel, Bindemittel, Schwermetalle und bestimmte Farbpigmente. Viele davon sind nicht pauschal verboten, dürfen aber nur noch in stark begrenzter Konzentration verwendet werden – was sie für die Tattoo-Industrie oft unbrauchbar macht.

Besonders bekannt geworden sind zwei Pigmente:

  • Pigment Blue 15:3
  • Pigment Green 7

Diese wurden seit dem 4. Januar 2023 komplett verboten – obwohl sie jahrzehntelang in der Tattoo-Praxis verwendet wurden.

Was bedeutet das für Tätowierer:innen?

Viele Studios mussten ihre gewohnten Farben ersetzen. Besonders farbintensive Stile wie Realistic, Neo-Traditional oder Comic-Tattoos sind betroffen.

  • Alte Farben sind illegal
  • Neue Farben sind oft weniger farbintensiv und schwerer zu verarbeiten
  • Langzeitwirkung neuer Pigmente oft unklar

Hersteller wie World Famous Ink, Intenze, Eternal Ink oder Kuro Sumi bieten mittlerweile REACH-konforme Serien an.

Ist mein bestehendes Tattoo betroffen?

Nein – dein Tattoo bleibt legal. Aber bei Auffrischungen oder Cover-Ups kann es Einschränkungen bei der Farbauswahl geben.

Ist das Verbot sinnvoll?

Die Meinungen gehen auseinander:

  • Pro: Vorsorgeprinzip, Schutz vor Langzeitrisiken
  • Contra: Keine nachgewiesenen Gesundheitsprobleme durch Pigment Blue 15 oder Green 7, mangelnde Praxistauglichkeit der Ersatzfarben

Einige Studios greifen inzwischen auf nicht zugelassene Farben aus dem Ausland zurück – mit rechtlichem Risiko.

Was du als Kund:in tun kannst

  • Nach REACH-konformen Farben fragen
  • Vertrauenswürdige Studios wählen
  • Auf Produkte mit Herstellerangaben, Chargennummer & Inhaltsstoffliste achten

Fazit

Das Tätowierfarben-Verbot ist real, rechtskräftig – und nicht ohne Auswirkungen. Gute Studios gehen transparent mit dem Thema um. Fragen ist nicht lästig, sondern klug – denn: Das Tattoo bleibt. Die Farbe auch.

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